Donnerstag, 22. April 2010

Dar es Salaam, Hafen des Friedens oder eher Hölle

Dar es Salaam soll ja Hafen des Friedens heissen. Nur so ein Name kann trügerisch sein, wie die meisten hier nur zu gut wissen. So war heute wieder einer der glücklichen Tage, wo aus einem Behördengang ein übler Trip wird. Nicht nur hat sich die Immigrationsbehörde bisher wenig um mein Dossier gekümmert (immerhin wurden die einzelnen Blätter in den vergangenen zwei Wochen in einen Dossierumschlag eingefädelt) und will mich nun nochmals empfangen, aber leider erst nach 4 Arbeitstagen, wobei - nota bene - der nächste Montag ein Feiertag ist. Während ich da also bedient wurde, füllte der Regen draussen die Strassen rund um Posta mit Bächen und Flüssen. So gab es dann kein leichtes nach Hause rauschen vor der Stosszeit. Vielmehr bestieg ich, sobald die Flutwellen einen Bordsteintanz zwecks einigermassener Trockenhaltung der Fussgelenke erlaubten, ein super DallaDalla (Mit Klimaanlage, die dann allerdings sogleich den Dienst einstellte). Sitzplatz, Schattenseite, und in den Getränkehaltern war sogar noch der Transportschutz. Wenn man denkt, dass es hier meist etwas länger geht, bis Waren den Hafen verlassen können, dann war der Bus sicher erst vor einem halben Jahr eingekauft worden. Aber dann ging nix mehr. Eine dieser Fahrten wo man nach 45 minuten am selber Ort ist, wo man loslegte (allerdings immerhin mit der Busnase in die richtige Fahrtrichtung ausgerichtet). Erstaunlich ist das alles nicht, denn die Fahrer legen sich hier mit ihrem egoistischen Gedränge selber lahm, indem sie es schaffen, jede Kreuzung durch das ungeordnete Aufstellen von Autos langfristig zu blockieren, mit schneller Rückwirkung auf die nächste Kreuzung. Da nützt dann Hupen nichts. So wurde aus dem Behördengang nicht nur ein Frust, sondern auch ein vertaner Tag. Darauf stosse ich heute abend mit einem Bier an.